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Musikalischer Volltreffer mit kreativen Texten

Big Harp George

Big Harp George
Uptown Cool
(Blue Mountain Records, 56:51)

Schon die ersten beiden CDs des kalifornischen Spätzünders, der bis vor Kurzem als Strafverteidiger und Juraprofessor arbeitete, fanden in bluesnews großen Anklang – und sein dritter Streich ist mindestens genauso gut gelungen. George Bisharat ist nicht nur ein Meister der chromatischen Mundharmonika, die er mit natürlichem, aber sehr bluesigem Ton und viel Swing spielt (sein Haupteinfluss ist Paul deLay), sondern auch ein souveräner, angenehmer Sänger und vor allem ein begnadeter Songschreiber. Die durchweg eigenen Titel (davon zwei instrumental) sind abwechslungsreich, mit schönen musikalischen Ideen und außergewöhnlich guten Texten – mal sozialkritisch wie in „Cold Snap By The Bay“, mal prahlerisch wie in „Bulletproof“, aber zumeist äußerst humorvoll. So wird im Opener „Down To The Rite Aid“ festgestellt, dass man seine Bekannten heute seltener im Bluesclub antrifft, sondern immer öfter in der medizinischen Abteilung der Drogerie. In „Alternative Facts“ erzählt er, dass er sich früher immer brav an die Wahrheit gehalten hat, was ihn aber nicht voranbrachte. Jetzt schöpft er dagegen sein Potenzial mithilfe alternativer Fakten voll aus – er hat Little Walter alles beigebracht und der Papst hat ihn heiliggesprochen! Und zum Schluss bittet er zu allerfeinstem New-Orleans-Second-Line-Beat den Herrgott darum, ihn unschuldig zu machen – aber vielleicht noch nicht jetzt, denn noch will er sich Frauen, schnellen Autos und Hochprozentigem widmen. Die Texte findet man übrigens auf seiner Website hinterlegt, aber auch rein musikalisch ist die CD ein Volltreffer – wieder mit Unterstützung einer Spitzenband mit den Gitarristen Little Charlie Baty sowie Kid Anderson, der die Musik in seinen Greaseland Studios exzellent eingefangen hat.

Bitte addieren Sie 3 und 8.

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