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und Bluesrock

reviews

Musik für die Seele

Sister Lucille
Alive
(Endless Blues, 50:01)

„Alive“ ist das sehr persönliche Statement von Frontfrau Kimberly Dill, mit dem sie auf eine mehrjährige schwierige Lebensphase aufgrund einer ernsthaften Erkrankung einschließlich Heilung zurückblickt. Mit der positiven Botschaft des Titelsongs wird die darin verpackte Liebeserklärung an Kalifornien zum Kraft spendenden Mutmacher für andere – und sein gefühlvoll-souliger Charakter zum angenehmen Seelen- und Ohrenbalsam, trotz eines fast traurigen Gitarrenanschlags. „Seele“ wird zum prägenden Leitmotiv, denn der den Blues fast durchgängig begleitende Soul ist als akustische Herzensangelegenheit intensiv wahrnehmbar, was wohl auf die eheliche Verbindung des von Frontfrau und Gitarrist Jamie Holdren definierten Kompositionsgespanns zurückzuführen ist. Dessen verrockter Horizont ist damit aber nicht erschöpft, sondern tangiert ebenfalls Funk („Won’t Give It“, „Wanna Love You“), lateinamerikanisches Flair („Devil’s Eyes“) sowie Southern Rock („See My Baby“). Zudem sind zahlreiche Blechbläser-Einlagen zu vernehmen, woraus sich im Gesamtbild ein ausgiebig breites, Abwechslung bietendes musikalisches Aktionsfeld auftut. Nebenbei hat sich das Quartett die beiden Covers „99 Pounds“ (von Soullady Ann Peebles) und „W-O-M-A-N“ (Etta James) perfekt auf den eigenen Sound geschneidert. „Alive“ ist Musik für die Seele und für jede noch so vertrackte Lebenslage. Der perfekte Quarantäne-Soundtrack!

Was ist die Summe aus 3 und 1?

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