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und Bluesrock

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Groovendes Alterswerk

Van Morrison
Roll With The Punches
(Caroline International, 63:14)

Van Morrison hat im Laufe seiner langen Karriere schon auf diversen musikalischen Hochzeiten getanzt, wobei Blues und R&B bereits in den Sechzigern eine wichtige Rolle in seinem Schaffen spielten, als er etwa mit der Gruppe Them seinen ersten Hit in den UK-Charts mit einem Cover von Big Joe Williams’ Klassiker „Baby Please Don’t Go“ landen konnte. Nun legt der mittlerweile 71-Jährige – ähnlich wie schon 1993 mit „Too Long In Exile“ – mit seinem sage und schreibe 37. Studiowerk erneut einen Longplayer vor, der sich besagten Genres widmet und auf dessen Tracklist sich neben fünf Songs aus eigener Feder unter anderem Titel von Bo Diddley, Sam Cooke, Sister Rosetta Tharpe oder Lightnin’ Hopkins finden. Mit Chris Farlowe, Georgie Fame, Jeff Beck und Paul Jones konnte Morrison zudem gleich mehrere Gastmusiker aus seiner Generation als Mitstreiter gewinnen, die allesamt gleichfalls Bezüge zur britischen R&B- und Bluesszene der 1960er-Jahre haben. Gelungen ist Van the Man und seiner exzellent aufspielenden Begleitmannschaft dabei ein handwerklich hervorragend gemachtes, elegant groovendes, ehrliches und bestens produziertes Alterswerk, mit dem der Nordire die Nase um Längen vor dem letztjährigen „Back to our roots“-Album einer anderen UK-Altherrenriege hat, die ebenfalls in den Sechzigerjahren den Blues für sich entdeckt und sich in der Folge nach einem Song von Muddy Waters benannt hatte. Unbedingt empfehlenswert!

01.10.2017 • Michael Seiz

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