Empfehlenswerter Chicago-Blues
Andrew Alli
Hard Workin’ Man
(EllerSoul Records, 38:16)
Zugegeben, mit 33 Jahren lässt sich der US-Amerikaner Andrew Alli nur noch schwerlich dem Nachwuchs zuordnen. Doch die Tatsache, dass der Sänger und Harpspieler erst im Alter von 20 Jahren zur Musik gefunden hat, macht das Album „Hard Workin’ Man“ zu einem beeindruckenden Zeugnis seines Talents und seines Verständnisses für das Wesen des Blues. Dass der in Richmond, Virginia, beheimatete Amerikaner seinen musikalischen Vorbildern ein ums andere Mal Tribut zollt, drückt sich nicht nur in Songs wie „Good Things“ (George „Harmonica“ Smith), „Walters Sun“ (Big Walter Horton) oder „One More Chance“ (Little Walter) aus. Auch in den neun Eigenkompositionen bleibt Alli den Tugenden der Glanzzeit des Chicago-Blues treu, ohne es dabei zu versäumen, mit akustischer, elektrisch verstärkter und chromatischer Mundharmonika auch eigene stilistische Akzente zu setzen. Weitere Pluspunkte: Andrew Allis hervorragender Gesang und eine angenehm reduzierte Besetzung aus kompetenten Musikern. Dazu zählen die Gitarristen John Atkinson und Danny Michel sowie der Pianist Carl Sonny Leyland, die den Sound des Albums mit stilechten Licks, Läufen und Solos bereichern. Durch die gelungene Mischung aus tragenden und tanzbaren Nummern ist „Hard Workin’ Man“ nicht nur für Fans des Chicago-Blues der 1950er- und 1960er-Jahre überaus empfehlenswert!