Teresa James & The Rhythm Tramps
Vom „American Girl“ zur gestandenen Blueslady
Obwohl sie mit ihren Rhythm Tramps bereits für einen Grammy und Blues Music Award nominiert wurde, ist die in Kalifornien heimisch gewordene Texanerin hierzulande noch recht unbekannt. Das soeben erschienene, neue Livealbum könnte das ändern.
Dass dicht daneben auch knapp vorbei ist, dürfte sich Teresa James während ihrer Laufbahn als Musikerin bereits ein ums andere Mal gedacht haben. Den Impuls zu einem Leben als Musikerin hat sie ihrem Vater zu verdanken. Der begeisterte Hobbymusiker, dessen stilistisch weitreichendes Repertoire für die in Texas geborene und seit Jahrzehnten in Los Angeles lebende Blueslady in jungen Jahren prägend war, erteilte ihr als Fünfjähriger erste Gitarrenlektionen.
Der Wunsch, eine Laufbahn als professionelle Musikerin einzuschlagen, wurde früh geweckt. Dafür wappnete sich Teresa James zusätzlich mit Gesangsunterricht – nicht gänzlich ohne Erfolg, wie ein Blick auf ihre musikalischen Jugendsünden offenbart. So etwa, als sie als Keyboarderin und Backgroundsängerin in der Frauenband American Girls zwei Titel ihres Debütalbums von 1986 als Soundtrack in Spielfilmen platzieren konnte (darunter „Archie und Harry – Sie können’s nicht lassen“; mit Kirk Douglas und Burt Lancaster), doch der große Durchbruch blieb aus.
Die 1998 veröffentlichte CD „The Whole Enchilada“ weist hingegen zahlreiche Bezüge zu Blues, Soul und Rock auf. Diese musikalische Ausrichtung dürfte nicht nur James’ in jungen Jahren erworbener Leidenschaft für Musiklegenden wie Aretha Franklin, Janis Joplin oder Greg Allman zuzuschreiben sein; auch ihrem Bassisten, Backgroundsänger, Songwriter und Ehemann Terry Wilson hat sie diesbezüglich einiges zu verdanken. Der lebte in den 70er-Jahren in London und hatte dort die Band The Rhythm Tramps gegründet, mit der er in Pubs überwiegend Texas-Blues spielte. Den Namen übernahm Wilson in den USA für das gemeinsame Projekt mit James, welches 2000 als Teresa James & The Rhythm Tramps das erste Album veröffentlichte.
- Dirk Funke
- Auszug aus dem Interview in bluesnews 100
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