Eddie C. Campbell verstorben
In den 70er-Jahren Mitglied der Chicago Blues All-Stars
Der am 6. Mai 1939 in Duncan, Mississippi, geborene Eddie C. Campbell ist tot, er verstarb am 20. November 2018 im Alter von 79 Jahren in Oak Park, Illinois. Laut der Biografie von Bill Dahl kam Campbell Ende der 40er-Jahre nach Chicago und soll bereits als 12-Jähriger mit Muddy Waters im 1125 Club gejammt haben. Der Gitarrist und Sänger war als Sideman von Little Walter, Howlin’ Wolf, Jimmy Reed, Little Johnny Taylor und vielen anderen aktiv, bevor ihn Willie Dixon 1976 zu den Chicago Blues All-Stars holte. Im Jahr darauf erschien Eddie C. Campbells Debütalbum „King Of The Jungle“, welches er unter anderem mit Carey Bell und Bob Stroger einspielte.
Wahlheimat Europa
Für rund ein Jahrzehnt sollte Europa zu Campbells Wahlheimat werden, denn er lebte zunächst in den Niederlanden und danach in Deutschland. Auf Black Magic, JSP und Wolf erschienen drei weitere Alben. Zurück in den USA spielte er ab Mitte der 90er-Jahre Platten für Blind Pig, Rooster Blues, Delmark und Icehouse Records ein. Seine letzte Veröffentlichung datiert aus dem Jahre 2012 („Spider Eating Preacher“) und wurde 2013 für einen Blues Music Award in der Kategorie Traditional Blues Album nominiert. Im gleichen Jahr erlitt Eddie C. Campbell nach einer kleinen Deutschlandtournee einen Herzinfarkt und Schlaganfall (bluesnews berichtete), was eine halbseitige Körperlähmung zur Folge hatte.
Klassischer Chicago-Westside-Blues
Campbell war einer der letzten Vertreter des klassischen Chicago-Westside-Blues und verband seinen schneidenden Gitarrenton mit simplen Grooves und lässigem Gesang zu einer überaus tanzbaren Mischung. Sein Gitarrenstil war von Magic Sam beeinflusst und wirkte manchmal hypnotisch, wobei seine Leadgitarre mitunter fast die Funktion einer Rhythmusgitarre übernahm.
- Dirk Föhrs