Shemekia Copeland
Urlaub vom belastenden Zeitgeschehen
Auf ihren zurückliegenden drei Alben klagte sie an, forderte Veränderungen und rief zur Besonnenheit auf. Mit der neuen Produktion „Blame It On Eve“ gönne sie ihren sozialkritischen Texten eine Pause, sagt Shemekia Copeland. Finger in offene Wunden legt sie trotzdem.
Shemekia Copeland ist eine Musikerin, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Zuletzt machte sie 2022 „sozialkritische Pulverfässer“ auf, wie in der bluesnews-Rezension zur CD „Done Come Too Far“ zu lesen war. Kindesmissbrauch, Diskriminierung, Waffengewalt und die Spaltung in den USA waren darauf ebenso ein Thema wie auf den beiden vorherigen Produktionen „Uncivil War“ (2020) und „America’s Child“ (2018), die jeweils von der Blues Foundation als „Album Of The Year“ mit einem Blues Music Award ausgezeichnet wurden. Auch zum Sexismus im Musikgeschäft, zur Bürgerrechtsbewegung oder zur Gleichstellung der Geschlechter bezog Shemekia Copeland in ihren Liedern Stellung. Manchmal anklagend, manchmal mahnend. Doch diesmal gönne sie sich „Urlaub von all den belastenden Dingen“, erklärt sie zu „Blame It On Eve“ (Alligator Records). „Meine letzten drei Platten handelten alle von aktuellen Themen, von Breaking News. Das neue Album ist für Leute wie mich, die eine Pause davon brauchen.“
Auszug aus dem Feature in bluesnews 119.
- Dirk Föhrs
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